
Ankerketten und Ankerleinen – sicherer Halt unter Wasser
Richtig ankern beginnt nicht erst beim Einfahren – sondern bei der Wahl der passenden Ankerkette, Leine oder Kombination. Je nach Revier, Bootsgröße und Anforderung bietet jede Lösung ihre Stärken. In unserem Ratgeber erfahren Sie, worauf es bei Materialwahl, Dimensionierung und sicherem Ankermanöver wirklich ankommt – inklusive praktischer Tipps und Zubehör-Empfehlungen.
5. Ein sicheres Ankermanöver – Ablauf, Fehler, Tipps
Ein sicheres Ankermanöver beginnt lange vor dem Fallenlassen des Ankers – nämlich mit der richtigen Vorbereitung. Revierwahl, Wetterlage, Ankergrund und Auslaufmöglichkeit müssen bekannt sein. Nur so lässt sich ein sicherer Halt und kontrolliertes Verhalten beim Schwojen gewährleisten.

Der Ablauf eines Standardmanövers:
- Ankerplatz wählen: ausreichend Platz zum Schwojen, keine Hindernisse, passender Untergrund
- Boot stoppen: gegen den Wind oder Strom ausrichten, Fahrt aus dem Schiff nehmen
- Anker fallen lassen: langsam, kontrolliert, nicht werfen – idealerweise unter Rückwärtsdrift
- Kette/Leine stecken: mindestens 5-fache Wassertiefe ausgeben – bei viel Wind mehr
- Rückwärts einfahren: leicht rückwärtsfahren, um den Anker „einzugraben“
- Sichern: Kettenstopper setzen oder Leine belegen, auf sicheren Halt prüfen
Fehlerquellen beim Ankern sind meist vermeidbar: zu wenig Kette, schlechter Grund, zu starkes Einfahren oder mangelhafte Sicherung. Auch das Vernachlässigen des Wetters oder eine unzureichende Nachtruhe-Kontrolle kann zum Problem werden.
Praxistipp: Nach dem Einfahren kontrollieren viele Skipper die Position über GPS oder per Peilung zu festen Landmarken. So erkennt man zuverlässig, ob der Anker hält – oder rutscht. Wer regelmäßig ankert, entwickelt mit der Zeit ein gutes Gefühl für Haltekraft, Bodenverhältnisse und die passende Ausrüstung.
6. Zubehör fürs Ankern – vom Ankerwirbel bis zur Kettenmarkierung
Richtiges Ankergeschirr besteht nicht nur aus Anker, Kette und Leine – auch das passende Zubehör trägt entscheidend zur Sicherheit, Langlebigkeit und Handhabung bei. Viele dieser Komponenten wirken unscheinbar, sind aber in der Praxis unverzichtbar.
Wichtige Ergänzungen im Überblick:
- Ankerwirbel: Verhindert, dass sich Kette oder Leine beim Schwojen verdrehen. Muss rostfrei und hoch belastbar sein – eine Schwachstelle hier kann das ganze System gefährden.
- Kettenmarkierungen: Farbige Clips oder Markierbänder helfen, beim Fieren die Länge im Blick zu behalten. Besonders bei Nacht oder bei Wind entscheidend für kontrolliertes Ausbringen der richtigen Länge.
- Kettenstopper: Entlasten die Ankerwinsch bei Zug auf der Kette. Gerade bei langem Ankeraufenthalt ein wichtiges Detail für Materialschonung.
- Scheuerschutz: Textilschlauch oder Gummischutz, um Leinen an Kanten oder Klüsen vor Abrieb zu bewahren.
- Ankerboje oder Trippleine: Zeigt Position des Ankers an oder hilft beim Lösen in steinigem Grund. Optional, aber in bestimmten Revieren sehr hilfreich.
Zusätzlich gibt es spezielle Halterungen, Kettenkästen, ferngesteuerte Ankerwinden oder Apps zur Ankerüberwachung per GPS. Wer regelmäßig ankert, sollte sein Setup systematisch zusammenstellen – aufeinander abgestimmt und für den Bordalltag optimiert.