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Bannerbild mit einer jungen Frau im gelben Ölzeug, die an einer blauen Leine auf einem Segelboot zieht. Daneben verlaufen mehrere Ankerketten, teils mit farbigen Markierungen, auf hellem Hintergrund.

Ankerketten und Ankerleinen – sicherer Halt unter Wasser

Richtig ankern beginnt nicht erst beim Einfahren – sondern bei der Wahl der passenden Ankerkette, Leine oder Kombination. Je nach Revier, Bootsgröße und Anforderung bietet jede Lösung ihre Stärken. In unserem Ratgeber erfahren Sie, worauf es bei Materialwahl, Dimensionierung und sicherem Ankermanöver wirklich ankommt – inklusive praktischer Tipps und Zubehör-Empfehlungen.

1. Warum Kette, Leine oder Kombination – und was bewirkt was?

Die Verbindung zwischen Boot und Anker ist genauso wichtig wie der Anker selbst. Ob man ausschließlich mit Kette ankert, eine reine Leine verwendet oder ein kombiniertes System nutzt, hängt von Bootsgröße, Revier, Grundbeschaffenheit und Manöverpraxis ab. Ziel ist immer: ein sicherer Halt bei minimalem Materialverschleiß und maximaler Kontrolle.

Eine reine Ankerkette bietet maximale Robustheit und hält den Zugwinkel des Ankers flach – das verbessert die Haltekraft deutlich. Sie eignet sich besonders für größere Boote und stark belastete Ankermanöver, etwa bei viel Wind oder Schwell.

Ankerleinen sind leicht, schwimmfähig und flexibel. Sie kommen vor allem bei kleineren Booten oder als Zweitankerleinen zum Einsatz. Ihre Dehnung wirkt stoßdämpfend – das ist vorteilhaft bei Wellenbewegung, aber bei starker Belastung kann sie unkontrolliert nachgeben.

Die Kombination aus Kette und Leine ist für viele Fahrtensegler der ideale Kompromiss: Die Kette sorgt für flachen Zug und Abriebschutz am Grund, die Leine für elastische Dämpfung. Vor allem bei Booten unter 12 Metern mit begrenztem Gewicht oder kleinem Ankerkasten ist diese Lösung sehr beliebt.

2. Ankerketten: Material, Dimensionierung, Pflege

Ankerkettenmüssen rostfrei, belastbar und maßlich zur Ankerwinsch passen. Üblich sind verzinkte Stahlketten – sie bieten einen guten Korrosionsschutz zu vertretbaren Kosten. Edelstahlketten sind langlebiger und optisch hochwertig, aber deutlich teurer. Wichtig ist, dass die Kette zur Kettennuss passt – also das Maß der Glieder exakt mit dem Ankerwindenprofil übereinstimmt.

Detailaufnahme des Bugs eines Bootes mit hölzernem Deck, auf dem mehrere dicke Festmacherleinen ordentlich um Edelstahl-Klampen gelegt sind. Eine Ankerkette ist ebenfalls sichtbar und läuft durch eine Ankerwinde.

Die Kettenlänge richtet sich nach Revier und Bootslänge: Für Küstenreviere sind 30–50 Meter üblich, auf Langfahrten eher 60–100 Meter. Als Faustregel gilt: fünf- bis siebenfache Wassertiefe als Kettenlänge, abhängig von Wind, Grund und Schwojraum.

Pflege und Kontrolle:

  • Regelmäßiges Spülen mit Süßwasser entfernt Salz und Sand
  • Glieder auf Abnutzung, Rost oder Rissbildung prüfen
  • Verbindung zum Anker mit einem gesicherten Hochlast-Schäkel

Wer mit verzinkter Kette fährt, sollte den Zustand der Beschichtung im Auge behalten – bei starker Abnutzung empfiehlt sich eine Neuverzinkung oder ein Austausch. Edelstahlketten sind wartungsärmer, aber auch nicht wartungsfrei.

Ankerketten

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Eine aufgerollte weiße Ankerleine mit blauen Markierungen liegt neben einer schweren Metall-Ankerkette. Beide sind ordentlich aufgeschichtet und dienen zur sicheren Befestigung von Booten.

3. Ankerleinen: Tauwerkarten, Dehnung, Handling

Ankerleinen sind eine praktische Lösung, besonders für kleinere Boote, Trailerboote oder als Zweitleine. Sie wiegen weniger, sind einfach zu verstauen und bieten durch ihre Dehnung eine gute Stoßdämpfung bei Wellenbewegung. Besonders auf See kann das den Komfort spürbar erhöhen.

Am häufigsten kommen zwei Materialien zum Einsatz:

  • Polyamid (Nylon): hohe Bruchlast, starke Dehnung, aber wasseraufnahmefähig und im nassen Zustand schwer
  • Polyester: formstabiler, abriebfester und besser UV-beständig, aber mit geringerer Dehnung

Für Yachten um die 10 Meter sind Durchmesser zwischen 12 und 16 mm üblich. Die Verbindung zur Kette oder zum Anker sollte professionell gespleißt oder mit einem Augschäkel ausgeführt werden – Knoten reduzieren die Festigkeit deutlich. Bei scharfkantigem Grund empfiehlt sich ein kurzer Kettenvorlauf zum Schutz der Leine.

Auch Ankerleinen müssen nach jeder Nutzung gespült, getrocknet und auf Beschädigungen überprüft werden. Gut gepflegt, sind sie eine zuverlässige und vielseitige Komponente im Ankergeschirr – besonders in Kombination mit einer Kette.

4. Kombisysteme richtig einsetzen – Leine und Kette im Zusammenspiel

Die Kombination aus Ankerleine und Kettenvorlauf ist ein bewährter Standard bei vielen Fahrtenseglern – insbesondere bei mittelgroßen Yachten, die Gewicht sparen möchten, aber nicht auf die Vorteile einer Kette verzichten wollen. Der Kettenvorlauf hält den Zugwinkel flach und schützt die Leine vor Abrieb am Grund, während die Leine selbst als stoßdämpfendes Element wirkt.

Ein typischer Aufbau sieht so aus: 3 bis 10 Meter Kette, je nach Revier und Boot, gefolgt von 20 bis 50 Meter Leine. Das ergibt eine flexible, belastbare und vergleichsweise leichte Ankerausrüstung, die sich gut verstauen und leicht handhaben lässt.

Wichtig ist die Verbindung zwischen Kette und Leine: Sie sollte entweder durch einen stabilen Augspleiß oder über einen hochwertigen Kettenwirbel mit Spleiß und Schäkel erfolgen. Die Verbindung muss unter Last zuverlässig und scheuerfest sein – insbesondere bei Grundberührung der Kette.

Tipp: In felsigen Revieren oder bei Strömung kann ein längerer Kettenanteil notwendig sein. Wer häufig ankert, sollte seine Ausrüstung flexibel halten – beispielsweise mit zusätzlichem Kettenvorlauf oder austauschbaren Leinenlängen.

5. Ein sicheres Ankermanöver – Ablauf, Fehler, Tipps

Ein sicheres Ankermanöver beginnt lange vor dem Fallenlassen des Ankers – nämlich mit der richtigen Vorbereitung. Revierwahl, Wetterlage, Ankergrund und Auslaufmöglichkeit müssen bekannt sein. Nur so lässt sich ein sicherer Halt und kontrolliertes Verhalten beim Schwojen gewährleisten.

Nahaufnahme eines Segelboots mit mehreren blau-weiß gemusterten Fallen oder Schoten, die durch Umlenkrollen und Klemmen geführt sind. Die Leinen liegen teilweise ordentlich aufgeschossen an Deck.

Der Ablauf eines Standardmanövers:

  1. Ankerplatz wählen: ausreichend Platz zum Schwojen, keine Hindernisse, passender Untergrund
  2. Boot stoppen: gegen den Wind oder Strom ausrichten, Fahrt aus dem Schiff nehmen
  3. Anker fallen lassen: langsam, kontrolliert, nicht werfen – idealerweise unter Rückwärtsdrift
  4. Kette/Leine stecken: mindestens 5-fache Wassertiefe ausgeben – bei viel Wind mehr
  5. Rückwärts einfahren: leicht rückwärtsfahren, um den Anker „einzugraben“
  6. Sichern: Kettenstopper setzen oder Leine belegen, auf sicheren Halt prüfen

Fehlerquellen beim Ankern sind meist vermeidbar: zu wenig Kette, schlechter Grund, zu starkes Einfahren oder mangelhafte Sicherung. Auch das Vernachlässigen des Wetters oder eine unzureichende Nachtruhe-Kontrolle kann zum Problem werden.

Praxistipp: Nach dem Einfahren kontrollieren viele Skipper die Position über GPS oder per Peilung zu festen Landmarken. So erkennt man zuverlässig, ob der Anker hält – oder rutscht. Wer regelmäßig ankert, entwickelt mit der Zeit ein gutes Gefühl für Haltekraft, Bodenverhältnisse und die passende Ausrüstung.

6. Zubehör fürs Ankern – vom Ankerwirbel bis zur Kettenmarkierung

Richtiges Ankergeschirr besteht nicht nur aus Anker, Kette und Leine – auch das passende Zubehör trägt entscheidend zur Sicherheit, Langlebigkeit und Handhabung bei. Viele dieser Komponenten wirken unscheinbar, sind aber in der Praxis unverzichtbar.

Wichtige Ergänzungen im Überblick:

  • Ankerwirbel: Verhindert, dass sich Kette oder Leine beim Schwojen verdrehen. Muss rostfrei und hoch belastbar sein – eine Schwachstelle hier kann das ganze System gefährden.
  • Kettenmarkierungen: Farbige Clips oder Markierbänder helfen, beim Fieren die Länge im Blick zu behalten. Besonders bei Nacht oder bei Wind entscheidend für kontrolliertes Ausbringen der richtigen Länge.
  • Kettenstopper: Entlasten die Ankerwinsch bei Zug auf der Kette. Gerade bei langem Ankeraufenthalt ein wichtiges Detail für Materialschonung.
  • Scheuerschutz: Textilschlauch oder Gummischutz, um Leinen an Kanten oder Klüsen vor Abrieb zu bewahren.
  • Ankerboje oder Trippleine: Zeigt Position des Ankers an oder hilft beim Lösen in steinigem Grund. Optional, aber in bestimmten Revieren sehr hilfreich.

Zusätzlich gibt es spezielle Halterungen, Kettenkästen, ferngesteuerte Ankerwinden oder Apps zur Ankerüberwachung per GPS. Wer regelmäßig ankert, sollte sein Setup systematisch zusammenstellen – aufeinander abgestimmt und für den Bordalltag optimiert.

Zubehör für Ankerketten

Drei farbige Segelleinen (rot, weiß, schwarz) verlaufen nebeneinander durch eine Decksdurchführung mit mehreren Umlenkrollen auf einem weißen Deck eines Segelboots.

7. Fazit: Sicher liegen beginnt mit der richtigen Ausrüstung

Ob beim Abend vor Anker in der Bucht oder beim Sturm auf offener See – zuverlässiges Ankergeschirr ist Sicherheitsausrüstung. Anker, Kette, Leine und Zubehör müssen perfekt zusammenpassen, sauber gepflegt und auf das Boot sowie das Revier abgestimmt sein.

Ob reine Kette, kombinierte Systeme oder Ankerleine – entscheidend ist, dass der Zugwinkel flach, die Verbindung zuverlässig und das Handling sicher ist. Wer das Ankermanöver beherrscht, seine Ausrüstung kennt und regelmäßig kontrolliert, schafft die Grundlage für ruhige Nächte und gelungene Törns.

Compass24-Tipp: Spare nicht an der falschen Stelle. Eine hochwertige Kette, geprüfte Wirbel und gut geplante Leinenverbindungen geben dir Sicherheit – und machen das Ankern zu einer souveränen, stressfreien Angelegenheit.